Als Hilfe zur eigenen Urteilsfindung (auch nachträglich) sind folgende Fragen empfehlenswert:
Ist der Whisky so klasse, das ich ihn in meine Privatbar aufnehmen möchte, um diesen Whisky auch Kennern anzubieten ?
(Dieser Whisky sollte in jeder Einzeldisziplin punkten und keine Schwächen zeigen und in jedem Fall sollte der Abgang langanhaltend sein.
Den Preis muss man wohl eher auss vor lassen, ansonsten würde kein Whisky über 100€ eine Chance auf diese Kategorie haben) —> ORANGE
Würde ich diesen Whisky aufgrund seiner Qualität/ seines Gesamteindrucks anderen Whisky-Geniessern gegenüber „als empfehlenswert in seiner Preisklasse“ bezeichnen ?
—> GRÜN
Würde ich andere Whisky-Geniesser von diesem Whisky aufgrund seines Gesamteindrucks oder Preis-Leistungs-Verhältnisses eher abraten ?
—> ROT
Ist der Whisky ordentlich und als „Alltagswhisky“ geeignet ? Aber ich würde ihn jetzt nicht aktiv empfehlen, falls mich jemand nach einem guten Whisky fragt ?
Ist mir der Whisky weder positiv noch negativ in Erinnerung geblieben (bei nachträglicher Bewertung) ?
—> GELB
Es ist nicht überraschend, das die meisten Whiskys in der gelben Kategorie landen, d.h. aus der grossen Masse an unterschiedlichen Sorten weder positiv noch negativ herausstechen.
Die Frage, in welchem Maß der Preis in die Bewertung einfliessen sollt, führt regelmäßig zu kontroversen (aber interessanten) Diskussionen.
Keinen Konsenz gibt es auch bei der Frage, ob persönliche Antipathien mit einem „roten Hut“ zu belegen sind, würde es doch dazu führen, dann ein Bewerter, der nichts mit rauchigen Sorten anfangen kann, alle Islay-Whiskys abwerten.